-Das Café [Secret Memories]

Warum das Café diesen Namen trägt weiß auch niemand. Hier ist es morgens überfüllt und Abends viel zu leer. Wer also hierher will sollte besser Abends kommen, man kann nämlich nicht verschichern das hier morgens überhaupt noch plätze frei sind. Das liegt daran das viele hier Frühstücken und Abends dann an den Strand gehen und sich irgendeiner anderen beschäftigung widmen. Das stört den Inhaber nicht und die die hier Arbeiten sind bestimmt auch nicht Zornig das sie eine sehr lange Pause haben. Hier werden übrigens auch Jobs angeboten!

Bis hierher hatte Cornelia Noah gezogen. In der Zeit war es Dunkel geworden, somit war ihre Schatzsucherzeit jetzt eh vorbei. Sie betrat mit ihm das Café und ließ sich auch direkt auf einem der freien Plätze nieder. "Also, Nora.. nein, Noah.. was war es denn jetzt?", fragte sie und wartete bis die Bedienung den beiden zwei Speisekarten brachte. Wollte die Blondine wirklich Kuchen zum Abendessen? Sie musste es wohl selbst wissen... zumindest wurde hier nicht viel anderes angeboten. Letztlich bestellte sie sich einen Apfelkuchen und wandte sich dann wieder Noah zu, dessen Namen sie sich wohl einfach nicht merken konnte oder wollte. "Wie lange bist du denn jetzt schon in Hora de la paz?", fragte sie danach. Wenn er hier auch schon eine Weile lebte, dann hatte sie wohl eindeutig was verpasst.

Noah warf einen kurzen Blick auf die Speisekarte. Natürlich fand er genau das, was man von einem Café erwartete. Seitenweise Süßspeisen, Kuchen, Eis und was es sonst noch gab. Es war ja nicht so, dass Noah nichts süßes möchte, es war einfach nur so, dass er es einfach nicht so oft aß, und so spät am Abend schon garnicht. Er bestellte sich lieber einen einfachen Salat. Dann wandte er sich wieder zu Cornelia, mit welcher er ja gezwungernermaßen mitgekommen war.
"Nein, ich bin erst seid wirklich kurzer Zeit hier", antwortete Noah, "Ich hatte mich auf den Weg gemacht, als ich von der Entdeckung der Ruinen gehört habe." Eigendlich kam er in der Hoffnung, er könnte seine Mutter hier finden. Im Grunde sehr wahrscheinlich, denn neuentdeckte Ruinen regten normalerweise schnell den Forscherdrang der Archäologen, welche mit Leib und Seele bei der Sache sind, an. Diese Hoffnung und die schreckliche Neugier, welches Wissen diese Ruine verbarg und nur darauf wartete, entschlüsselt zu werden.

"Entdecker, huh?", wiederholte Cornelia und seufzte danach kurz. Wie konnte man das bloß machen? Schätze sammeln und dann einfach so ans Museum abgeben... schrecklich. Das würde Cornelia niemals können. Ihr lächeln verging bei dem Gedanken allerdings nicht. Nein, nichts und niemand konnte ihr ihr lächeln nehmen. Danach wurden die bestellten Esswaren zu den beiden gebracht und es wurde gefragt, ob sie noch etwas trinken wollten. Cornelia bestellte sich dann grinsend einen Cocktail, die Mischung flüsterte sie dem Kellner allerdings zu, damit keiner dahinter kam, was in ihrem Lieblingscocktail war. "Hast du denn noch vor lange hier zu bleiben?", fragte sie und sah ihn mit Neugierigen Blick an. Wie schaffte sie es eigentlich, so oft und so lange zu lächeln, selbst wenn sie in so einer Lage war? War sie naiv und ahnte nicht, dass dieser Junge sie so oder so nicht mögen würde, schon alleine wegen dem, was sie mit den gefundenen Schätzen macht oder hatte sie wirklich so eine enorme Ignoranz an sich?

Noah bestellte sich nur noch ein Glas Wasser. Er war ja nur mitgekommen, weil er die Halskette haben wollte, um sie dem Museum zu stiften und weil er selbst etwas Hunger hatte. Ansonsten hätte er sich später einfach nur etwas warm gemacht und das wars.
Noah fragte sich, wie lange er hier wohl noch sitzen musste. So gern er auch schon abhauen wollen würde, zumal die Beiden in ihren Interessen nicht unterschiedlicher hätten sein können, es lag alles an Cornelia. Sie entschied, wann sie ihm die Kette überließ und langsam schwand die Hoffnung, dass er sie bald bekäme.
Naja, erstmal abwarten. Noah fing erstmal mit seinem Salat an, immerhin hatte er Hunger, und nur vom Essen anstarren würde dieser nicht weggehen. Kaum hatte er angefangen, zu Essen, da stellte Cornelia schon die nächste Frage.
"Schwer zu sagen...", sagte Noah und überlegte, "das liegt wohl ganz an der Ruine, bisher ist sie noch kaum erkundet. Ein Weilchen bleib ich also schon noch."

Warum gab Cornelia ihm eigentlich nicht einfach die Kette? Hatte sie eigentlich überhaupt vor, sich an den Deal zu halten, oder würde sie es Noah immer mehr erschweren. Es kam ganz darauf an. Cornelia war es ja gewohnt ein paar Tricks anzuwenden. Sie fing dann an ihren Kuchen zu essen und bekam wieder so eine kurze Antwort. Danach wurden auch die Getränke gebracht. Ihr Cocktail hatte eine Giftgrüne Farbe, wodurch man sich fragen konnte, was da bloß drin war. Es schien aber nicht so, als wolle Cornelia das erklären. Sie trank einen Schluck und grinste danach breit. "Ich verstehe nach wie vor nicht, wie du so handeln kannst. Wenn ich keine Belohnung dafür bekomme, würde ich auch niemals etwas freiwillig abgeben... aber vielleicht ließe sich da ja ein Deal einrichten.", fing sie an und trank dann noch einen schluck von dem ekelhaft aussehenden grünen Getränk. "Wenn du unbedingt die Schätze der Ruinen schützen möchtest, könnten wir ja vielleicht über Preise verhandeln. Ein paar habe ich ja schon zusammen gesammelt...", erklärte sie dann und widmete sich danach wieder ihrem Kuchen. Nur heute lief es echt mies...

Auch Noah verstand nicht, wieso Cornelia so handelte. "Ich verstehe auch nicht, wie du so mit den Schätzen umgehen kannst... Die Ruine sagt auch heute noch viel über die Vergangenheit aus. Zukünftige Generationen könnten durch das Wissen so viel über alte Völker und Techneologien lernen...", sagte er und seufzte leise. Doch nicht genug. Wollte Cornelia ihre gefundenen Schätze nun an Noah verkaufen, statt an wo auch immer, wohin sie die Sachen brachte, um Geld zu bekommen? So gern er das auch getan hätte, da kam ihm immernoch eine Sache in die Quere: Archäologen verdienten nicht gerade Milliarden. Es dauerte eine Weile, ehe man einen wirklich wertvollen Fund machte, welchen sich meist gleich die Forschungseinrichtungen unter den Nagel reißen wollten. Die hatten ja auch das Geld dafür.
Nach einigen weiteren Bissen sah Noah zu Cornelia. "Nun gut... und wie viel würdest du verlangen?", fragte er. Zwar ging jetzt schon ein Teil für das Café hier drauf, doch versuchen konnte er es ja mal.

Cornelias harmloses lächeln wandelte sich in dem Moment zu einem breiten grinsen, in dem Noah fragte, wie viel sie verlangen würde. Es gab so viele Preise, die sie verlangen könnte, welchen könnte sie da nehmen? Sie trank noch etwas von ihrem Cocktail und beobachtete Noah danach breit grinsend. "Wie wäre es mit einer Millionen?", fragte sie dann und stocherte mit der Gabel ein wenig am Kuchen herum. "Du musst es natürlich nicht direkt bezahlen. Stück für Stück, nach und nach. Beansprucht vielleicht einige Jahre, aber wenn sie dir so wichtig sind, dürfte dich das ja nicht stören oder?", fragte sie dann und aß kurz daraufhin den letzten Rest ihres Kuchens. Eine Millionen? Wie sollte er das jemals abbezahlen? Was ging bloß im Kopf dieser Frau vor sich! Die Blondine trank dann ihren Cocktail aus und lehnte sich Triumphierend zurück. Was hatte sie da bloß vor? "Natürlich kannst du auch ein paar Arbeiten für mich erledigen, wodurch sich der Preis dann immer ein wenig zum positven, natürlich für dich, ändern würde."

Als Noah das Angebot bekam, verschluckte er sich direkt an seinem Salat. Er hatte Glück, dass er rechtzeitig die Gabel aus dem Mund nahm, ansonsten hätte er sich wohlmöglich auch an dieser verschluckt. Wollte Cornelia allen ernstes eine Million? Selbst als gut verdienender Mensch würde er es damit nicht einfach haben, doch viel verdiente Noah nicht. Er war ja schon froh, wenn er sich mit seiner Arbeit gerade so über Wasser halten konnte. Eine Million mal eben so aus dem Ärmel zu schütteln war also unmöglich für ihn, wie er es auch drehte und wendete.
Das Angebot, für sie zu Arbeiten, schien es ihm nicht zu erleichtern. Er hatte ja nicht immer Zeit. Tagtächlich würde er in die Ruine gehen und sie untersuchen und erforschen, wann sollte er dann etwas für Cornelia tun? Und eine bessere Frage; was verlangte sie überhaupt, was er tun sollte? Es gab viele Dinge, die es hätten sein können, manche fieser als andere.
"Aus reiner Neugier... woraus bestände die Arbeit?", fragte er. Fragen kostet ja nichts, zumindest noch nichts.

"Wer weiß~", antwortete Cornelia mit einem breiten grinsen. Als ob sie ihm jetzt schon verraten würde, was er für Arbeiten erledigen sollte. Er musste ja nicht... er konnte auch die Millionen nach und nach abbezahlen, wenn ihm das lieber war. Selbst wenn er nicht darauf einging, die Schätze die sie bereit gefunden hatte, würden ihr wahrscheinlich sogar mehr als diese Summe einbringen. Zumindest wenn man den richtigen Händler fand. Das Mädchen war also ganz und gar im Vorteil. "Du musst ja nicht.", fügte sie also noch hinzu und bestellte sich danach nochmal den selben Cocktail. Ob das wirklich gut gehen würde? Die beiden konnten nicht unterschiedlicher sein. Würde Noah da zustimmen, es wäre wahrscheinlich wie der Packt mit dem Teufel. Die Chance, dass sich Cornelia ändern würde, war nämlich ziemlich gering. "Also, was sagst du?"

Noah starrte die Hand an. Sollte er nun zusagen? Einerseits würde es dem Museum ja ungemein helfen, andererseits könnte er damit bis zum Ende seines Lebens in einem Berg aus Schulden stecken. Er hatte keine Ahnung, was ihn für eine Arbeit erwarten würde. Noah hielt es für unwahrscheinlich, dass er die Million irgendwann abbezahlt hatte.
Dennoch ließ es ihn einfach nicht in Ruhe, dass die ganzen Dinge, die Cornelia gefunden hatte, einfach an irgendjemanden verkauft werden und dort in Vergessenheit gerieten und die Menschen nichts über die Ruinen lernen konnten.
Nach einigem Überlegen griff er schließlich nach der Hand, um den Deal zu besiegeln. Meine Gutmütigkeit wird mich irgendwann noch umbringen..., dachte er sich, als er nun tatsächlich zugestimmt hatte, was er auch gleich wieder bereute. Was dachte er sich nur dabei? Er hätte bestimmt noch andere Dinge in der Ruine entdecken können, ohne dabei eine Million zu blechen oder sich für eine Ermäßigung des Preises gleich zu versklaven. Doch nun war es zu spät, er hatte zugesagt, nun musste er sich daran halten.

Damit war der Deal also gemacht. Cornelias grinsen wurde für ein paar Momente noch breiter. Es war wie ein Spiel und sie hatte das Spiel Haushoch gewonnen. "Wundervoll!", sagte sie dann und stand auf, ehe sie sich die Tasche wieder umschnallte. "Erste Aufgabe, ich brauch ein Haus!", sagte sie dann direkt und lächelte wieder normal. Es gab jetzt viele Vermutungen, aber letztlich nur eine richtige Antwort, was es mit der Aufgabe auf sich hatte. "Du wirst mir beim bauen helfen, ja?", fügte sie dann noch hinzu und verschränkte die Arme. "Wenn du dich gut anstellst, kann ich dir schonmal einen der Schätze geben.. vielleicht.", antwortete sie dann. Es war noch schlimmer als erwartet. Er bekam die Schätze also nur nach und nach. Das dürfte wirklich noch interessant werden.

Ein Haus bauen? Das konnte ja heiter werden. Noah war gespannt, was sich Cornelia wohl noch einfallen ließ, bestimmt war ein Haus zu bauen erst die Spitze des Eisberges. Doch nun blieb ihm nicht mehr viel Auswahl. Die Million konnte er ja wohl kaum bezahlen, wenn er auch für sich selbst sorgen sollte. Arbeiten erledigen war also die einzige Möglichkeit. Noah war gespannt. Körperliche Arbeit war er ja gewohnt, und wenn er hierdurch gleich das erste Stück bekommen würde, wäre es wohl doch nicht so schlimm, wenn er Zeit dafür opferte. Würde er die Ruinen durchsuchen würde er wohl auf das selbe Ergebnis kommen. Nur wusste er auch hier nicht, wie lange das so gehen musste. Er hoffte einfach, dass er seine Entscheidung nicht bereuen musste, und es am Ende doch noch Sinn hatte.

Da keine Reaktion kam, wertete Cornelia das einfach mal als ein "Ja.". So viel Dreistigkeit leistete sie sich auch mal. Nun, was hieß auch mal? Sie leistete sich ja im Grunde genommen immer so viel Dreistigkeit, also was sollte es schon ändern, wenn sie es plötzlich anders machen sollte? Stattdessen griff sie Noahs Hand, zog ihn von seinem Platz weg und lief los. Bevor die beiden allerdings das Café verlassen hatten, rief Cornelia "Geht auf seine Kappe". Der Kellner notierte sich dann etwas auf den Zettel und ging zu anderen Kunden. Hatte Cornelia gerade echt dafür gesorgt, dass Noah schulden hatte.. noch mehr als vorher, heißt das? Schien sie reichlich wenig zu interessieren. Ohne weiter drüber nachzudenken, lief sie einfach mit Noah weiter, genau dort hin, wo sie ihr Haus haben wollte...

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