~Zimmer der Direktorin~

Diosa hätte wohl mit allem Gerechnet, aber nicht damit, dass er eine Frage stellen würde. "Äh... Weißmagie... U-Und du?", fragte sie vorsichtig. Eigentlich hatte es Saaya ihr ja schon erzählt, aber sie fühlte sich sichtlich wohler, wenn sie etwas von sich ablenkte. Das Rihito immer noch nicht sonderlich interessiert an einem Gespräch schien, nahm sie einfach mal so hin. Was hatte sie da auch für eine andere Wahl? *Vielleicht war diese Frage aber auch schon zu viel des Guten...* Würde das so weiter gehen, würden die beiden sich wohl wirklich nicht sonderlich besser kennenlernen, aber das schien er ja sowieso nicht zu beabsichtigen. Diosa empfand das trotzdem als ziemlich schade. Die Frage war, ob sie es einfach aufgeben oder ein wenig weiter versuchen sollte. Diese Frage konnte allerdings nur sie beantworten und ihre Antwort könnte genauso falsch wie richtig sein. *Vielleicht sollte ich mir mal Rat von Saaya holen...*

"Schwarzmagie." *Dann werden wir uns wohl nicht allzu oft sehen,wobei..Jetzt haben Saaya und sie auch noch zusammen Schule..* Rihito kam nicht mal drauf, Diosa zu berichten, dass sie zusammen Kurse haben würden,auch schon wusste Diosa dies bereits.Das Gespräch schien weiter nirgendwohin zu führen,da kam es wohl auch gerade recht,dass Saaya zurückkam."Rihito!Diosa!",rief sie und kam wieder auf sie zu."Na das hätten wir hinter uns! Sollen wir unser Gepäck auf unsere Zimmer bringen? Danach können wir uns ja draussen treffen,im Rose Garden! Heute haben wir ja noch eh keinen Unterricht."Rihito nickte,ihm war es gleichgültig,und wenigstens den ersten Tag würde er es wohl noch ertragen,Zeit mit seiner Schwester zu verbingen.Saaya blickte zu Saaya."In welchem Zimmer bist du?" *Rose Garden...Dafür ist die Schule ja bekannt,nehme ich an.Vielleicht ein guter Ort zum Faulenzen oder schwänzen..*

*Meint sie... mit wir... auch mich?* So richtig sicher war sich Diosa da nicht, weswegen sie erst einmal auf die Frage antwortete. "Ich habe Zimmer Nummer 9. Darf ich fragen, welches du hast, Saaya?", stellte sie als Gegenfrage und sah dann wieder zu Rihito. *Das lief wirklich mies... Aber Saaya weiß sicher Rat... hoffe ich.* Diosa griff kurz neben den Stuhl und holte dort eine kleine Tasche hervor. Mehr schien sie wohl nicht mit zu haben. Danach stand sie auf und lächelte leicht. *Es wäre sicher schön, wenn wir beide auf einem Zimmer wären. Das würde die Schulzeit bestimmt verschönern. Sie scheint sehr nett zu sein... und um einiges Lebhafter als ich. Vielleicht sollte ich mir davon mal eine Scheibe abschneiden.*

Saaya sah es als völlig natürlich an,dass Diosa ebenfalls gemeint war und stellte es auch nicht in Frage,dass Diosa selbst daran zweifelte.Jedoch war Saaya ziemlich erfreut,als Diosa ihre Zimmernummer nannte."Zimmer 9?Yay! Ich ebenfalls!",antwortete sie strahlend und hielt ihren Zimmerschlüssel hoch.*Gleiche Kurse,gleiches Zimmer! Das ist sicher etwas,dass das Jahr gleich zu Beginn leichter und vorallem spaßiger macht!Ich freue mich,etwas mehr Zeit mit Diosa verbringen zu werden,sie wirkt wirklich nett.Nur Rihito könnte sich von seiner besseren Seite zeigen...*Rihito fing Diosas Blick auf und erwiderte den Blick für einen Moment,ehe er zur Seite sah."Treffen wir uns in einer halben Stunde,Ricchan?Wir warten im Garten,falls wir früher da sind!"Mit diesen Worten nahm Saaya Diosa am Handgelenk und rauschte mit ihr Richtung Wohnräume."Jaja..",murmelte Rihito und schlenderte gemütlich zu seinem Zimmer.

~Wohnräume~

Es war eine lange Reise bis hier hin gewesen, aber nun war Ion angekommen. Der Weg war dabei noch nichtmal das schlimmste. Eigendlich war der ganz angenehm. Es gab niemanden, der ihn zuquatschte oder ausfragte, über was auch immer. Doch der Teil kam wahrscheinlich noch. Da er noch zum Rektorenzimmer musste, um sich vorzustellen, konnte er sich schon denken, was passierte. Man würde ihn mit Fragen löchern wollen und gehörig auf den Senkel gehen. Das Schlimmste war: als er ankam, standen noch einige weitere Schüler herum und warteten. Ion durfte hier also noch eine Weile rumsitzen. Hoffentlich kam nicht noch jemand auf den Gedanken, ihn anzusprechen.

Als Loira vor dem Zimmer der Direktorin ankam, war sie positiv wie immer. Ja, warum denn bitte auch nicht? Ein Internat für Hexen, Zauberer, Feen, Engel, Elfen, Dämonen und noch so vieles mehr! Hier würde sie sich auf jeden Fall wohl fühlen. Es waren auch noch andere Schüler von dem Direktorinnenzimmer an zu treffen, allerdings weckte ein Miesepeter ihr Interesse am meisten. Da konnte sie doch mal gleich versuchen, ihm ein lächeln auf die Lippen zu Zaubern!.. Die Frage war nur, ob ihm das gefiel. Freudig ging das Mädchen also auf den Jungen zu und sah ihn mit einem breitem Lächeln an. "Wundervoller Tag! Du solltest lächeln!", sagte sie und wippte dabei leicht hin und her. "Ich bin Loira", stellte sie sich danach vor und hielt dann wieder still.

Natürlich kam es so, wie es kommen musste. Der Wunsch, in Ruhe irgendwo zu sitzen, schien automatisch die fröhlichsten und kontaktfreudigsten Leute auf den Plan zu rufen. Nichts, was Ion's Laune nun gerade in sonnige Ebenen warf. Loira's Aufforderung zum Lächeln traf somit auf Granit. Eigendlich bewirkte es sogar das Gegenteil; Ion's Miene wurde noch finsterer. Ein wundervoller Tag wäre es für ihn nur, wenn man ihn in Ruhe lassen würde und sich lieber um seinen Kram kümmerte.
Ion musterte Loira kurz. Sie sah genau so aus, wie sie sich verhielt. Auffällig und übermäßig freundlich. Genau der Typ Person, um den Ion meist einen großen Bogen lief, da diese einen nie in Ruhe ließen, wenn die erstmal an jemandem hingen. "Ion", sagte er knapp und kalt, in der Hoffung, sie würde gleich wieder gehen.

Diese Hoffnung würde wohl eine Hoffnung bleiben, denn Loira war alles andere, als ein Mensch, der einfach so wieder ging. Nein, das Lebensfrohe Mädchen setzte alles daran, um eine Person, die sie erstmal angesprochen hatte, so richtig gut kennen zu lernen. Bisher gab es auch noch keinen Grund für sie, das zu bereuen. Man konnte also nur wünschen, das es auch dabei bleiben würde. "Ion... so einen Namen hab ich noch nie gehört, aber er gefällt mir!", antwortete Loira also und wippte ein wenig hin und her, wärend sie überlegte, was sie nun noch sagen könnte. Was sollte sie nun bloß noch sagen? Sehr Gesprächig schien diese Person ja nicht zu sein. "Du bist also neu hier?", fragte sie schnell. Es war nicht gerade eine Kreative Frage, aber immer hin ein versuch.

Das war es jetzt wohl ganz mit Ion's Ruhe. Loira war genau so ein Mensch, als den er sie eingeschätzt hatte. Ion kannte solche Menschen gut. Sie waren überfreundlich und hatten das Verlangen, sich ständig in andere Leute Angelegenheiten einzumischen. Es dauerte meist Ewigkeiten, bis diese endlich ihr Opfer in Ruhe ließen. Doch in dieser Zeit ließen sie nichts unversucht, Ion zu irgendetwas zu bewegen.
Mit grimmigem Blick sah er zu Loira. "Was geht dich das an? Kümmer dich um deinen eigenen Kram", antwortete er kühl, mit leicht gereitztem Unterton. Er wüsste nicht, ob es sie etwas anginge, ob er neu war oder nicht. Obwohl. Wahrscheinlich hätte Loira fragen können, was sie wollte, hätte aber dennoch die selbe Antwort erhalten.

Mit deutlich erkennbarer Nervosität, kam Maria langsam aber sicher den Flur entlang getrottet und setzte sich auf einen der freien Plätze, vor dem Zimmer der Direktorin. Es waren noch einige andere Menschen und Wesen hier anwesend, aber sie brachte einfach nicht den Mut auf jemanden anzusprechen. Stattdessen packte sie ein Buch aus, richtete sich ab und an die Brille und blätterte dann Gedankenverloren darin herum. So würde sie keine Bekanntschaften schließen... insgeheim trug sie dabei die Hoffnung in sich, von jemanden angesprochen zu werden.. schon alleine damit sie einen Grund zum sprechen hatte. Vielleicht irgendein Mädchen.. vielleicht würden sie freunde werden? Sie würde ihr helfen, durch das Schulleben zu kommen, Geheimnisse mit ihr besprechen.. und was wenn es ein Junge wäre? Maria wäre hoffnungslos verloren. Bitte keine Junge..., dachte sie und las dann still weiter. Letztlich wusste sie alleridngs ganz genau, dass sie so oder so irgendwann mit einem Jungen sprechen musste. Also war es doch eigentlich gut, wenn das schnell geschah? Was das anbetraf war dieses scheue Mädchen voll und ganz überfordert.

Hikaru kam zum Rektorenzimmer. Von Nervosität war in seinem Gesicht keine Spur. Er war eigendlich ganz locker. Eigendlich nur eine weitere Schule, die er besuchte, auch wenn diese sich etwas vom Unterrichtsinhalt unterschied. Hikaru sah sich um. Außer ihm waren hier noch einige andere Schüler. Sie schienen ebenfalls neu, da sie sich alle hier versammelten. Die meisten hatten sich schon zu Grüppchen zusammengetan und unterhielten sich. Alle, bis auf eine. Ein Mädchen fiel Hikaru gleich ins Auge, da diese sich eher ein Buch zur Hand nahm.
Hikaru hatte schon geplant, sich gleich am Anfang ein paar Freunde zu suchen, also konnte er hier ja gleich anfangen und setzte sich neben sie.
"Was liest du da?", fragte er beläufig und sah dem Mädchen über die Schulter, um einige Sätze zu erhaschen und den Titel vielleicht zu erkennen.

Maria hatte sich ganz und gar in ihr Buch vertieft, bis sie dann irgendwann eine Stimme vernahm. Sie erschrack sich so sehr, dass sie das Buch zu Boden fallen ließ und die Brille leicht verrutschte. Auch das noch..., dachte sie, während sie sich die Brille einigermaßen richtete. An der Stimme hatte sie schon erkannt, dass es ein Junge war. Warum? Gerade bei denen war sie mit Sprechen unbeholfen! Zögernd hob sie das Buch hoch und sah den Jungen dann etwas rot und mit deutlicher nervosität an. "D-Die Legende F-Fantasias...", stotterte sie aus und umklammerte dabei das Buch. Fantasia.. viele Interessierten sich ja nicht mals mehr Annähernd dafür, dabei war es doch der Ursprung allens! "M-Mein N-Name ist M-Maria..", brachte sie dann noch raus, damit sie nicht unhöflich wirkte.

Dass das Mädchen gleich vor Schreck ihr Buch fallen ließ, hatte er nicht gewollt. Sie schien ziemlich nervös, dabei hatte Hikaru doch nur gefragt, was sie da las. "Ich kenne nicht viele, die das lesen", sagte er und lächelte. Er hatte schon einen haufen Bücher gelesen, was heutzutage ja scheinbar kaum einer tun würde, auch wenn die meisten eher von irgendwelchen Lehrern aufgedrückt wurden. "Ich bin Hikaru", stellte er sich vor.
Jetzt wurde ihm aber auch klar, warum Maria hier alleine saß. Wahrscheinlich, wie Hikaru es aus ihren zögerlichen Antworten schloss, war sie eher zurückhaltend. Natürlich konnte es auch sein, dass sie nur einfach nicht mit den anderen reden wollte und überrascht war, dass er sie angesprochen hatte.
"Bist du auch neu hier?", fragte er nach.

"U-Und dabei ist es d-doch so i-interessant..", war Marias stotternde Reaktion auf die Aussage, das es nicht viele lesen würden. Sie liebte die Legende Fantasias, weil es einfach noch so viele Ungeklärte Dinge gab. Am liebsten würde sie in der Zeit zurückreisen und alles herausfinden. Bei der Frage, ob sie auch neu hier sei, umklammerte Maria das Buch noch etwas fester und nickte kurz. Natürlich hatte sie nichts dagegen sich zu unterhalten, aber sie stellte sich immer so dumm an, vor allem bei Jungs. "D-Du a-also auch, n-nehme ich an... W-Weißt du schon w-welche Kurse d-du belegst?", stotterte sie und versuchte das Gespräch irgendwie aufrecht zu erhalten. Sonst hätte man das auch ganz falsch auffassen können. Dabei hoffte Maria, dass ihr verdammtes stottern irgendwann mal Enden würde. So konnte sich doch niemand normal Unterhalten!

Hikaru hatte das Buch zwar mal irgendwann gelesen, fand es allerdings nicht sonderlich interessant. Er las lieber andere Sachen, aber okay, jeder Mensch hatte seine eigenen Vorlieben.
"Schwarzmagie. Alles andere kann ich nicht so gut", antwortete er und lächelte. Eigendlich hatte er garkeine Lust dazu. Er beherrschte seine Magie bereits, wenn auch nicht wie ein Meister, aber für ihn reichte es. Hikaru hielt sich eh nicht für den Held-typen, bisher kam er ja auch ganz gut klar. Außerdem sah er nicht, dass er viel zu verlieren hatte, also warum sich Mühe geben?
"Und du?", fragte er nach. Ihr Stottern schien ihn nicht zu nerven, immerhin unternahm er ja keinen Versuch zu flüchten. Gegen Schüchterne Menschen hatte er eh nichts, er fand, sie waren meist netter als diese aufdringlichen Ziegen, die heutzutage oft rumliefen.

Schwarzmagie? Das beherrschte Maria ganz und gar nicht. Es war eigentlich schon verwunderlich, dass sie überhaupt eine Art von Magie beherrschte, oder in ihrem normalen Leben überhaupt bemerkt hatte. "M-Musikzauber...", antwortete sie und senkte den Kopf ein wenig. "I-Ich liebe M-Musik...", stotterte sie dann etwas leiser aus und sah ihn danach wieder an. Die leichte röte vom Anfang war verschwunden und langsam aber sicher ließ sie auch das Buch etwas lockerer. Stattdessen zeigte sich sogar ein kleines lächeln in ihrem Gesicht, aber es war noch ziemlich verunsichter. Zumindest war sie schon stolz, überhaupt mal mit jemanden zu reden, ohne panisch davon zu rennen. "D-Darf man f-fragen, o-ob du s-schon immer w-wusstes, d-dass du M-Magie besitzt?", fragte sie danach.

Hikaru überlegte kurz. "Schon eine ganze Weile, würde ich sagen", antwortete er. Jedenfalls lang genug, um zu wissen, dass er keine Lust auf diese Schule hatte. "Ganz unspektakulär. Wie wars denn bei dir?", frage er nach.
Hikaru wollte gerade noch etwas hinzufügen, da wurde er auch schon in das Direktorenzimmer gerufen. Mit einem freundlich lächelndem "Bis gleich" stand er auf und ging durch die Tür. Sogleich setzte er sich auf den Platz vor der Direktorin, um sich anzuhören, was diese zu sagen hatte.
Es kam natürlich das, was er erwartet hatte. Die Regeln wurden nochmal erläutert, der Stundenplan wurde besprochen und er bekam gesagt, in welchem Zimmer er unterkam. Jedoch hörte Hikaru nur mit dem halben Ohr hin, er hatte eh nicht vor, lange zu bleiben, also war das auch egal.
Als sie fertig waren, stand Hikaru sogleich auf und verließ das Zimmer wieder, je schneller, desto besser. Dann setzte er sich wieder mit einem Lächeln zu Maria und wartete auf ihre Antwort.

Maria wollte gerade eine Antwort geben, da wurde Hikaru auch schon in das Direktorinnenzimmer gerufen. Maria nutzte die Chance, um sich erst mal etwas zu beruhigen. Sie machte doch fortschritte! Bisher hatte sie noch nichts dummes gesagt und vielleicht blieb das ja auch mal so! Nach einer Weile kam Hikaru dann wieder zurück. Maria hatte sich in der Zeit zum Glück wirklich ein wenig abgeregt, weswegen sie wohl nicht mehr so viel stotterte, als sie antwortete: "Ich wurde überfallen.. da hab ich Magie eingesetzt oder überhaupt erstmal gemerkt, dass ich das kann." Was wohl passiert wäre, wenn sie keine Magie hätte einsetzten können? Bestimmt hätte man einige Zeit später in den Nachrichten gehört, das ein Mädchen überfallen und ermordet wurde. So sicher konnte man das aber am Ende nicht sagen. Sie packte ihr Buch nun weg und lächelte dann wieder leicht. "Ist die Direktorin hier einigermaßen normal?", fragte sie dann und überlegte kurz. Danach richtete sie sich nochmal die Brille und sah ihn wieder ohne lächeln an. "Die Direktorin von Sinselles oder besser gesagt Magic Hearts soll ja ziemlich einzigartig sein.."

"Das nennt man wohl Glück im Unglück", sagte Hikaru und lächelte. Manchmal kam Magie wirklich zum richtigen Zeitpunkt zum Vorschein. Soetwas konnte schon den ein oder anderen schlimmen Vorfall verhindern. Aber dies war garnicht mal so selten. Oft hörte man von Menschen, die in Stresssituationen über sich hinauswuchsen. Sie entdeckten neue Fähigkeiten oder überstiegen ihre Grenzen. So war es auch nicht unmöglich, dass man mit Magie überrascht wurde.
Hikaru überlegte. War die Direktorin nett? Er hatte ihr ja im Grunde nicht mal genug zugehört, um derartiges bemerken zu können. Natürlich konnte er ja auch nicht einfach sagen, dass die hier genau so nervt, wie alle anderen Direktoren, oder die Leute, die ihn hierlassen wollten. "Die ist ganz nett. Es gibt Schulen, da sind die Direktoren nicht so", antwortete er.

"Ganz nett ist doch schon mal gut...", murmelte Maria und wurde auch schon wenige Momente später zur Direktorin gerufen. Sie stand dann auf und verbeugte sich kurz. "Entschuldige mich bitte kurz.", sagte sie dann noch und ging dann auch schon ins Zimmer der Direktorin. Bei den Fragen dieser, brachte sie kaum ein Wort raus, was die Direktorin dann doch ein wenig zu nerven schien. Sie hielt ihre leichte Wut aber zurück und versuchte weiter ruhig mit Maria zu sprechen. Nach einer Weile wurde sie dann auch lockerer und antwortete auf alle Fragen, die ihr gestellt wurden. Die Direktorin zählte dann noch ein paar Regeln auf, sagte ihr, in welches Zimmer sie kam und schickte sie dann mit einem lächeln raus. Kaum hatte Maria die Türe geschlossen, hörte man allerdings wie jemand etwas gegen die Wand warf. Sie dachte sich ihren Teil und ging dann wieder zu Hikaru. "D-Da bin ich wieder. M-Möchtest du noch etwas mit mir besprechen? F-Falls ja, s-sollten wir erstmal die K-Koffer wegbringen.", stotterte sie dann aus. Warum stotterte sie denn jetzt bloß wieder?!

Auch Hikaru bemerkte, dass Maria wieder leicht stotterte, sagte aber nichts dazu. War im Rektorenzimmer vielleicht irgendwas vorgefallen? Es war wohl besser, nicht zu fragen. Andernfalls wusste er auch im Moment nicht viel anderes, über das sie jetzt reden konnten. Sie konnten ja auch nicht ewig hier rumsitzen. "Ja, wir können ja erstmal unsere Koffer auf die Zimmer bringen, danach können wir uns ja immernoch treffen, nicht?", antwortete Hikaru und lächelte.
Dann nahm er seinen Koffer in die Hand. Besonders schwer war der nicht, es waren ja nur Klamotten drin. Viele nahmen noch viele andere Dinge mit, wie Andenken an Zuhause oder so, aber da Hikaru eh geplant hatte, nicht allzuviel Zeit hier zu verschwenden, hatte er auch nicht besonders viel eingepackt.

"G-Gut machen wir das so...", antwortete Maria, nach wie vor leicht stotternd und nahm dann ihren Koffer. "Wir können uns ja d-dann vielleicht in der Stadt treffen... b-beim Museum?", fragte sie dann und klammerte sich mit beiden Händen an ihren Koffer. Ob sich das irgendwann mal ändern würde? Mit der Zeit vielleicht. Die Frage war, ob dem Mädchen so viel Zeit blieb, ihn kennen zu lernen. Sie konnte es ja jetzt noch nicht wissen. Sie wusste auch nicht, ob sie es hoffen sollte, denn noch war sie sich nicht ganz sicher, ob es nicht zu langweilig ist, etwas mit ihr zu machen. Keiner der Schüler hätte wohl freiwillig vorgeschlagen, ins Museum zu gehen, aber genau so war Maria nun mal. Manchmal wirkte sie wie jemand, der dauerlernte.

Ins Museum? Okay, das wäre vielleicht nicht Hikaru's erste Wahl gewesen, aber was solls. Schonmal besser als garnichts und vielleicht wird es ja nur halb so langweilig. Museen waren eigendlich garnicht sein Fall. Irgendwelche alten Sachen anzuschauen waren nicht gerade sein Ding. "Okay, wir treffen uns dann dort", antwortete er lächelnd.
Er hob seinen Koffer hoch und überlegte kurz, wo er nochmal lang gehen musste. Die Direktorin hatte es bestimmt gesagt, doch Hikaru hatte ja kaum zugehört. Naja, er würde sein Zimmer bestimmt schon noch finden, und wenn er sich durchfragen musste. "Bis nachher dann", verabschiedete er sich von Maria, womit sich beide nun auf den Weg machten.

~ gehen ~