Die Höhlen Fantasias

Das sind die einzigen Orte, die noch Heile geblieben sind. Die Höhlen von Fantasia. Man hat hier schon manch einen wundervollen Schatz gefunden und ihn dann einfach für sich beansprucht. Rettet was noch zu retten ist, sonst finden wir nie etwas über Fantasias reichtümer, Höhlen und das Leben dort heraus! Sucht schätze und bringt sie dann zum Museum.

Seit Stunden stöberte Cornelia schon in der Höhle herum. Sie räumte alles aus dem Weg, was sie irgendwie zu stören schien, aber fand einfach nichts! Hatten die Bewohner denn nicht gesagt, hier gäbe es schätze? Ja welche denn? Und wo bitte schön? Warum musste man es Cornelia bloß immer so schwer machen! Die Blonde stapfte wütend mit einem Fuß auf den Boden und sah sich dann um. Langsam verlor sie die nerven daran. "Ich will doch nur mehr Geld!", sagte sie dann und suchte weiter. Mehr Geld... bekam sie für den Plunder denn überhaupt etwas? Durfte sie das behalten? Selbst wenn nicht, Cornelia würde das Zeug behalten. Sie gab doch nicht die wundervollen Reichtümer einfach an ein Museum ab, wenn sie diese doch für sich alleine haben konnte!

Noah war schon ein ganzen Stück in der Höhle vorangekommen. Er hatte sich gut eingedeckt mit dem Nötigsten. Tief im Inneren saß er und arbeitete sich Zentimeter für Zentimeter voran. Viel hatte er noch nicht gefunden, doch es kam natürlich nicht selten vor, dass man einen großen Fund bereits binnen weniger Stunden machte. Für Noah nicht mal das schlimmste. Oft fanden irgendwelche Menschen ganz zufällig Schätze, doch anstatt sie dem Museum zu stiften, um den Forschungen über diesen Ruinen zu helfen, behielten sie sie oft einfach für sich um aus ihrem Wert zu profitieren.
Mehrere Stunden verbrachte Noah nun hier um dies zu ändern. Doch dann durchbrachen einige Geräusche die sonst so stille Höhle. Es blieb nicht nur bei einigen kleinen Geräuschen. Es war kein Problem herauszuhören, wer die Person war. Wieder jemand, der nur den Schätzen hier des Profites Willen hinterher jagte und keine Achtung vor den geschichtlichen Werten dieser Ruinen hatte.
Langsam stand Noah auf und blickte in Richtung der Geräusche. Es dauerte wirklich nicht lange, da tauchte auch schon die Verursacherin auf. "Ich hoffe, du hast vor, diese Ruinen noch ganz zu lassen", sagte er. Wer weiß, was sie schon alles unachtsam zertrampelt hatte, auf der Suche nach irgendwas, das Wertvoll aussieht.

Nach einer Weile merkte sie dann, dass jemand einen Kommentar zu der ganzen Sache abzugeben hatte. "Hatte ich vor, sonst find ich ja nichts!", sagte Cornelia und schien den Sarkasmus hinter seiner Aussage gar nicht zu finden. Sie suchte dann weiter nach Schätzen, aber wurde nach wie vor nicht fündig. Das Schicksal mochte ihre Einstellung wohl nicht sonderlich. Ohne weiter nach zu denken, ging sie dann zu dem Fremden und fragte: "Hast du denn schon was gefunden?" Sie wusste eigentlich genau, dass viele Dorfbewohner sie für ihre Schätzejagt hassten, sich aber nach wie vor freundlich verhielten, um niemanden auf dem Fuß zu treten. Langsam ging die Geduld der Bürger allerdings zu Grunde. Das Museum wurde immer leerer und das Mädchen kassierte einfach die Schätze ein! Wo hatte sie die eigentlich gebunkert? Zurück zum Thema. "Suchst du auch schätze oder bist du einer von denen, die Hinweisen nacheifern, um was über diesen Ort heraus zu finden?", fragte sie dann weiter nach und stemmte die Hände in die Hüfte. "Mein Name ist übrigens Cornelia!"

"Mein Name ist Noah", stellte er sich vor, "und ich versuche die Schätze hier vor gierigen Leuten zu retten, indem ich sie ins Museum bringe, wo sie hingehören." Wenn es um soetwas ging, war es für Noah kein Spaß mehr. Ihm war es wichtig, dass die Fundsachen hier gestiftet wurden, damit man mehr über die Kultur, die hier gelebt hatte, herausfinden kann. Genau deswegen war er ja hergekommen. Ob er sie nun indirekt damit ansprach, war ihm somit egal, hauptsache er konnte die Ruine hier retten.
Er verstand es eigendlich garnicht, wie man nur so hinter Schätzen her sein konnte, um sie danach einfach zu verkaufen, wo ihr wahrer Wert einfach verschwindet, und man wegen dieser Profitgier nichts über die Vergangenheit in Erfahrung bringen konnte. Es war Wissen, das für immer verloren wäre. Er verstand nicht, wie jemanden soetwas einfach egal sein konnte.

"Verstehe... Nora.", antwortete Cornelia. Sie hatte den Namen mal wieder falsch verstanden, aber das passierte ihr sowieso ständig. Im Endeffekt konnte es ihr Egal sein, sie wollte eh nicht irgendwie irgendjemanden besser kennenlernen. "Warte, es war Noah, oder?", fragte sie dann allerdings doch und überlegte kurz. Danach zeigte sich allerdings wieder ein breites lächeln auf ihren Lippen. "Das Museum würde mehr Ausstellungsstücke bekommen, wenn es mal etwas für die Fundsachen abdrücken würde! Sonst bringt es vielen Menschen doch gar nichts.. deswegen sind sie aber nicht gleich Gierig!" Recht hatte sie! Zumindest ihrer Meinung nach. Sich selbst würde sie wohl auch nicht als Gierig beschreiben, obwohl sie das im höchsten Maße war. Aber nach allem was passiert war, konnte man es ihr nicht verübeln.. naja, obwohl das langsam seine Grenzen erreichte. "Nenn mir einen guten Grund, das Zeug zum Museum zu bringen... wie zum Beispiel..", murmelte sie und kramte dann eine Kette mit einem blauen Anhänger aus. "Das hier! Das bringt beim Verkauf wenigstens Geld ein!"

Noah seufzte. "Das ist doch ganz einfach,", fing er an und schien die Tatsache, dass Cornelia seinen Namen zuerst völlig falsch aussprach, zu ignorieren, "womit sollen die einen denn bezahlen? Ein Museum ohne Ausstellungsstücke wird wohl keiner besuchen. Dafür brauch es erstmal welche, aber die bekommt es natürlich nicht, da alles, was in dieser Ruine gefunden wird, schön von den Findern behalten wird. Dabei wird natürlich nur gefragt, wie viel sie damit verdienen... Keiner fragt nach dem historischem Wert... Was man damit alles über die Ruinen lernen könnte... Was es über die Zeit, die Menschen, ihre Lebensart aussagt...", erzählte er, wo er erneut Stück für Stück von diesem Thema gefesselt wurde. Ein kurzer Seufzer holte ihn aus seinen Abschweifungen zurück.
Noah sah sich das Schmuckstück kurz an. "Anhand der Details, der Verzierungen und des Materials könnte man feststellen, aus welcher Gegend und aus welchem Jahrhundert es stammt."

"Dann sollte man halt kein Museum eröffnen, wenn man zu wenig Geld hat!", antwortete Cornelia und schien Stur auf ihrer Meinung zu behaaren. Man konnte sich wohl in einigen Punkten einfach nicht einig werden... zumindest schien es in dem Moment so. Vielleicht gab es ja mal jemanden, der Cornelia ein wenig umkrempelte. Momentan sah es eher schlecht aus, aber die kleine Hoffnung blieb ja bestehen. Sie betrachtete das Schmuckstück danach und seufzte. "Also ich sehe darin nur den Materiellen Wert. Wenn du mir allerdings genügend Geld bezahlst, tret ich es an dich ab.", bemerkte sie grinsend. Wenn er doch so unbedingt sein Museum und diese blöde Geschichte retten wollte, dann soll er halt dafür bezahlen! "Oder aber du lädst mich zum Essen ein, je nachdem, was dir lieber ist. Das Ding hier ist nämlich eh nicht viel Wert."

Noah ignorierte einfach Cornelia's Aussage. Manche Menschen verstanden den den wahren Wert der Museen wohl einfach nicht, egal was man ihnen erzählte. Aber eines war dennoch positiv. Sie schien gewillt zu sein, eines ihrer Fundstücke an ihn abzutreten, natürlich nur gegen einen gewissen Gegenwert. Aber das war besser als garnichts. Noah hatte zwar nicht gerade viel Geld zur Verfügung, doch das war es ihm wert.
Sogleich drehte er sich um und packte seine Sachen zusammen. Jede Menge Werkzeug zum Graben verstaute er in seinem mittlerweile fast völlig verstaubten Rucksack. Seine Vorräte waren auch bis zum Ende geplündert, was hieß, er hatte Hunger. "Okay, du kriegst dein Essen", sagte er und zog seinen Rucksack über die Schultern. Einige Scherben hatte er einsammeln können, nur als kleine Splitter würde die möglicherweise der Forschung helfen, nur vielleicht einem Museum nicht fiel.

Na wenigstens ließ er mit sich verhandeln. Sollte ihr Recht sein, warum nicht. Sie nickte und ging dann auch ihre eigenen Sachen zusammen packen. Wenn man genau hinsah, konnte man sogar sprengstoff entdecken. Das Mädchen war wohl wirklich mit allen Wassern gewaschen. Zumindest sch schnallte sie sich danach den Rucksack auf den Rücken und ging wieder zu Noah. "Gut, aber das Stück gibt erst, wenn ich mein Essen hatte!", antwortete sie grinsend und packte die Kette mit ihrem blauen Anhänger wieder in die Tasche, ehe sie dann überlegte, wo die beiden hingehen könnten. Es gab eine große Auswahl aber nur eine Sache schien ihr gut genug für diese Kette. "Dann mal los!", sagte sie, schnappte sich Noahs Hand und zog ihn ohne Gnade einfach mit.